Blut-Ketose-Test macht sich bezahlt
6-2-2023
In der Ketose können Sie Propylenglykol bereitstellen. Das spart eventuell 10 Euro pro Kuh.
Ein Gesundheitsrisiko rund um das Kalben ist die Ketose. Mit einem digitalen Blut-Ketose-Tester können subklinisch kranke Kühe, d.h. nicht sichtbar krank, erkannt und vorübergehend behandelt werden. Subklinisch kranke Tiere haben einen BHB-Wert (Beta-Hydroxybutyrat) von mehr als 1,2 mmol pro Liter Blut. Eine Studie in Nordamerika hat gezeigt, dass sich die Durchführung des Ketose-Tests auszahlt. Kühe, die nach dem Abkalben eine subklinische Ketose aufwiesen, erhielten sofort fünf Tage lang 300 ml Propylenglykol pro Tag. Dies brachte 0,75 kg mehr Milch pro Kuh und Tag und führte zu weniger Labmagenverkrümmungen und weniger unfreiwilligen Kuhabgängen.
Ketosesituation in jeder Herde anders
Insgesamt ergibt sich durch die frühzeitige Gabe von Propylenglykol ein Vorteil von 10 € pro Kuh. Es ist möglich, dass die Geräte zur Messung der Ketose hier teurer sind als in Nordamerika und der Nutzen daher etwas geringer ist. Deutsche Studien (Heuweiser, Freie Universität Berlin) zeigten, dass mehr als die Hälfte der subklinischen Ketosefälle zwischen dem 14. und 42. Um herauszufinden, in welchem Ausmaß und zu welchem Zeitpunkt die Ketose in einer Herde auftritt, kann man elektronische Messgeräte einsetzen. Wer damit arbeitet, sollte ab dem dritten Tag der Laktation jede Woche fünf bis 10 Kühe testen. Zeichnen Sie die Messdaten auf, so überwachen Sie die Ketosesituation. Bei folgenden Messwerten können Sie:
<15%, mit der monatlichen Ketosemessung beginnen
15-20% weiterhin wöchentlich Ketose messen und Propylenglykol geben
>40% geben Sie allen Kühen Propylenglykol
Wenn strukturell zu hohe BHB-Werte gemessen werden, sollten Managementmaßnahmen ergriffen werden. Fütterung und Unterbringung überprüfen. Ein Verhältnis von 1 zu 1 zwischen Fress- und Liegebereich ist zum Beispiel die beste Grundlage für eine hohe Futteraufnahme.
Quelle: Elite, Fachzeitschrift für echte Milchviehhalter (Ausgabe: 2/2016)
Dr. Martin Höltershinken (TiHo Hannover) erörtert Probleme aus der Praxis
Die MultiDos zur präzisen und individuellen Verabreichung von Propylenglykol, u.a. erfahren Sie hier mehr.
